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Tiefes Schwarz weicht sattem Grün

Teersee "Neue Sorge" in Rositz vollständig saniert und rekultiviert

ERFURT_ Die Sanierung und Rekultivierung des Teersees "Neue Sorge" in Rositz ist abgeschlossen. Die Reste der einstigen Erdöl- und Teerverarbeitung sind beseitigt, die Braunkohlegrube vollständig mit Bodenmaterial verfüllt und begrünt. "Damit hat Thüringen eine Sorge weniger", zeigte sich Umweltminister Jürgen Reinholz  am Montagvormittag erleichtert, betonte aber zugleich, dass es auch in Zukunft noch Einiges zu tun gibt. Dabei denkt er weniger an die Aschehalde Fichtenhainichen als an den Rositzer Ortsteil Schelditz, wo durch die Einstellung des Bergbaus der Grundwasserspiegel steigt.

Seit 1994 hat die Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen mbH (LEG Thüringen) als Eigentümerin das Gelände des ehemaligen Teerverarbeitungswerkes (TVW) im Auftrag des Freistaats sanieren lassen. Schwierigstes Teilprojekt bildete dabei die Beseitigung des 18 Meter tiefen und 2,1 Hektar großen Teersees "Neue Sorge". "Als wir vor 14 Jahren mit der Sanierung ‚Neue Sorge‘ begannen, ahnten wir nicht, wie schwierig und langwierig diese werden wird. Es traten immer wieder Komplikationen auf, etwa als wir in dem See Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg fanden, Teile der Böschung herabstürzten oder Wasser in den See eintrat", erklärt rückblickend Andreas Krey, Geschäftsführer der LEG Thüringen.

In den kommenden Jahren sollen weitere benachbarte Teilflächen auf dem ehemaligen Werksgelände des TVW saniert und rekultiviert werden. Zudem ist für das Areal ein umfassendes Grundwassermonitoring vereinbart.

Hintergrund:
Die ökologischen Schäden am Standort resultieren aus dem mehr als 70-jährigen Produktionsgeschehen in Rositz: Auf dem Gelände des ehemaligen TVW fertigte man von 1917 bis 1990 aus mehr als 17,5 Millionen Tonnen Braunkohleschwelteer, 9,23 Millionen Tonnen Erdöl sowie aus rund 620.000 Tonnen anderen Rohstoffen Kraftstoff, Leicht-, Mittel-, Heiz- und Teeröl, Elektrodenkoks, Paraffine und Bitumen. Seit 1935 wurden in dem Restloch des Braunkohlebergbaus sorglos Rückstände aus der Erdöl- und Teerverarbeitung abgelagert. Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Standort schwer bombardiert, was die spätere Sanierung des Areals aufgrund von Bombenfunden zusätzlich erschwerte. Im Jahr 1990 schloss das TVW aufgrund einer Havarie endgültig seine Tore. Seit 1994 ist die LEG Thüringen Eigentümerin des Areals. Die Kosten für die vollständige Sanierung und Rekultivierung des Sees beliefen sich auf knapp 80 Millionen Euro. 
 
Mehr Informationen unter:  www.leg-thueringen.de

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