ERFURT/WINTERSDORF_ Anfang Oktober fiel der Startschuss für die Sanierung und Renaturierung der ehemaligen Sonderabfalldeponie in Wintersdorf. Bis Ende 2016 soll die einstige Mülldeponie vollständig saniert und die Fläche renaturiert sein. Mit den Sanierungsarbeiten beauftragt wurde die Heilit Umwelttechnik GmbH; nach einem europaweit ausgeschriebenen Verfahren erhielt das Unternehmen aus Düsseldorf den Zuschlag für die Arbeiten an der SAD Wintersdorf.
Um die Gefahr einer Grundwasserverunreinigung zu beseitigen, wird das Unternehmen in den nächsten Monaten zunächst damit beginnen, die Müllablagerungen in tieferen Schichten der ehemaligen Deponie in höhere umzulagern. Anschließend werden die tief liegenden Bereiche mit unbedenklichem Erdreich verfüllt und die Ablagerungen darüber durch mehrere Sicherungsschichten so versiegelt, dass künftig keine Schadstoffe mehr in den Grundwasserbereich eindringen können. Die Gesamtkosten für die Sanierung und Renaturierung belaufen sich auf voraussichtlich rund 13 Millionen Euro, die mit Hilfe von Landesmitteln gedeckt werden. Das Vorhaben wird vom Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Naturschutz (TMLFUN) begleitet.
Hintergrund:
Die ehemalige Sonderabfalldeponie misst rund 16 Hektar und liegt 500 Meter östlich der Gemeinde Wintersdorf. Im Jahr 1972 wurde das Tagebaurestloch der ehemaligen Braunkohlegrube „Marie I“ als Standort für eine Sonderabfalldeponie zugelassen und bis 1989 zur Beseitigung unterschiedlichster Schadstoffe genutzt. Im Jahr 1992 beschloss die Stadt Altenburg, die Sonderabfalldeponie stillzulegen. Gleichzeitig verpflichtete sie sich zur Rekultivierung der Deponie, die zwischen 400.000 und 700.000 Kubikmeter Müll fasst.
Im Jahr 2004 übertrug die Stadt Altenburg die Deponie der Thüringer Sonderabfalldeponie Gesellschaft (TSD mbH), einer Tochtergesellschaft der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen mbH (LEG Thüringen). Seitdem laufen die umfassenden Vorbereitungen für die nun beginnenden Sicherungs- und Rekultivierungsmaßnahmen; vor der eigentlichen Sanierung musste unter anderem der für diesen Raum zu befürchtende Anstieg des Grundwassers langfristig prognostiziert werden, der durch die Einstellung des Bergbaus im Raum südlich von Leipzig verursacht wird. Im Frühjahr 2014 erhielt die TSD mbH vom Thüringer Landesverwaltungsamt (TLVwA) die Genehmigung zur Sanierung.
Mehr Informationen unter: www.leg-thueringen.de