News

LEG beendet Arbeiten auf früherer WGT-Liegenschaft und Luft-Munitionsanstalt bei Crawinkel

Umfangreiche Maßnahmen zur Sanierung durchgeführt / Ausstellung des Geschichtsvereins erinnert künftig an Verbrechen des Nationalsozialismus

ERFURT _ Die Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen mbH (LEG) hat ihre umfangreichen Arbeiten auf dem Gelände der früheren WGT-Liegenschaft und Luft-Munitionsanstalt Crawinkel jetzt offiziell beendet (WGT = Westgruppe der Truppen). Auf einer Veranstaltung vor Ort enthüllte LEG-Geschäftsführer Andreas Krey eine Projekttafel, die über die Maßnahmen zur Sanierung des Gebiets Aufschluss gibt. Sie befindet sich auf einem Teilareal, auf dem ein eigens erhaltenes und gesichertes Bunker-Relikt steht. Dieses soll künftig daran erinnern, dass das Gebiet gegen Ende des Zweiten Weltkrieges der SS unterstellt und dem Außenlager S III (Zwangsarbeitslager Ohrdruf) des Konzentrationslagers Buchenwald angegliedert war; es erfolgten damals am Standort auch Einlagerungen für das NS-Bauprojekt Jonastal. Redner auf der Veranstaltung war mit Klaus-Peter Schambach der Vorsitzende des örtlichen Geschichtsvereins; der Verein wird künftig vor Ort mit einer Dauerausstellung an die Opfer dieser Verbrechen des Nationalsozialismus erinnern.

Nach dem Abzug der russischen Truppen 1991 vom Standort hatte die LEG das MunA-Gelände bei Crawinkel – ebenso wie über 100 weitere ehemals sowjetisch genutzte Liegenschaften – übernommen und im Auftrag des Freistaates betreut und saniert. Auf dem Areal befand sich Anfang der Neunzigerjahre eine selbst für Militärliegenschaften dieser Art erhebliche Menge an Munition. Ebenso auf dem Standort befindlich war eine Vielzahl Bunker- und Gebäudeteile, welche stark einsturzgefährdet waren und damit Gefahrenpotenziale bargen, sowie eines der größten Treibstofflager der WGT-Streitkräfte in Thüringen.

Im Rahmen von drei EU-geförderten Projekten wurden von 2007 bis 2014 folgende Maßnahmen durchgeführt:

  • Rückbau von 80 Bunkerrudimenten, Packgefäßhallen und Luftschutzkellern
  • diverse Flächenentsiegelungen sowie Beseitigung versprengter Betonteile
  • Sanierung/Rückbau einer Kläranlage
  • Munitionsberäumung auf der gesamten Liegenschaft einschließlich der Sanierung von zwei Sprengteichen

Mittels der umfangreichen Maßnahmen zur Kampfmittelberäumung wurden 174.766 Stück Munition (überwiegend reichseigen) mit einem Gesamtgewicht von rund 70 Tonnen geborgen. Zu den Rückbau- und Sanierungsmaßnahmen seit dem Jahre 1998 zählten zudem die Sanierung des Tanklagers mit einer Größe von 12,5 Hektar, der Abbruch sowie die Entsiegelung und die Sanierung der ehemaligen WGT-Garnison.

Ihre Ansprechpartner

Abteilung Standortmanagement Industrie, Gewerbe und Konversion
Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen mbH (LEG Thüringen)

Mainzerhofstraße 12
99084 Erfurt

0361 5603-170
0361 5603-335
E-Mail schreiben